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Die AIDS-Leugner - Podcast über die nächste Verschwörungsideologie
Volontariat, Arbeit, Leben
picker für: Fundstücke Medien und Gesellschaft Pop und Kultur
Journalist, Blogger, Vater, Fußballer, Sound-Nerd, DJ, Podcaster, Hamburg-Fan, Hamburg-Hater, alles mit größtmöglicher Leidenschaft und Überzeugung. Arbeitet für ZEIT und ZEIT-Online, eine Zahl verbliebener Tageszeitungen von Relevanz (RND, SZ, ND, Tagesspiegel). Hält PR-Jobs quantitativ in Grenzen und qualitativ auf dem Niveau vom Handelskammer-und Arte-Magazin. Leistet sich den Luxus, quasi umsonst für, Musikforen (MusikBlog) oder die taz zu schreiben. Lebt in St. Pauli.
Verschwörungstheorien gibt es viele. Einige davon sind perfide, andere drollig, aber allen ist gemeinsam, dass sie trotz aller Absurdität Gläubige finden, die wieder alle Vernunft daran glauben. Das Spektrum reicht von der Flat-Earth-Theory einer flachen Erde, die eher geringe Konsequenzen fürs gesellschaftliche Miteinander hat, bis zur These, Hilary Clinton habe in einer Pizzeria Kinder getötet, was dabei half, Donald Trump ins Weiße Haus zu faken. Und nicht mehr ganz neu auf der Liste bizarrer Behauptungen, aber dafür umso gefährlicher: Die AIDS-Leugner.
So heißt ein Deutschlandfunk-Podcast von Christopher Weingart und Jonas Reese, der den "fatalen Irrweg der Christine Maggiore" nachzeichnet und ein Sittengemälde meist rechter Indoktrination malt. Fünf Teile lang schildern er, wie die HIV-positive Amerikanerin gemeinsam mit einem Nobelpreisträger, Südafrikas Staatschef und dem Kanon sozialer Medien der Legende Nahrung gab, AIDS sei eine Erfindung, von wem auch immer, aber eben dies - eine Erfindung.
Das ist in seiner Realitätsverachtung teils schwer zu ertragen, aber auf erhellende Art kurzweilig und klug. Denn wie die Journalisten ins Säurebad wirkmächtiger Märchen zum Machtgewinn oder -erhalt populistischer Spin-Doctors eintauchen und dabei Linien in die Corona-Zeit ziehen - das hat alles, was ein guter Podcast braucht: Story, Spannung, Relevanz, Überraschung und eine Portion Aberwitz, dem man sich kaum entziehen kann.
Quelle: Christopher Weingart und Jonas Reese www.hoerspielundfeature.de
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